Deutsche Möbelindustrie setzt im Auftaktquartal 16 Prozent mehr um

16. Mai 2022

BAD HONNEF/HERFORD. Die deutsche Möbelindustrie hat ihren Umsatz im ersten Quartal dieses Jahres um 16,1 Prozent auf rund 4,8 Milliarden Euro gesteigert. Dabei erzielte die Branche im Inland ein Plus von 15,6 Prozent. Im Ausland setzten die deutschen Möbelhersteller 17,1 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum. Die Exportquote kletterte von 31,6 Prozent auf 32,2 Prozent.

„Beim Blick auf die Geschäftsentwicklung in den ersten drei Monaten sind zwei Effekte zu beachten“, kommentiert Jan Kurth, Geschäftsführer der Möbelverbände (VDM/VHK), die amtlichen Zahlen. „Zum einen muss beim Vergleich mit dem Vorjahr der damalige Lockdown berücksichtigt werden.“ Die coronabedingten Handelsschließungen hatten im ersten Quartal 2021 zu einem Umsatzrückgang von knapp 8 Prozent in der deutschen Möbelindustrie geführt. „Zudem spiegeln die Umsatzzahlen des Auftaktquartals 2022 den hohen Auftragsbestand und die gestiegenen Produktionskosten unserer Hersteller wider, die sich aus den höheren Materialpreisen ergeben.“

Hinsichtlich der Verfügbarkeit der Vormaterialien seien derzeit zwar Anzeichen einer leichten Entspannung erkennbar, so Kurth. Allerdings gestalte sich der Anstieg der Materialpreise weiterhin sehr dynamisch und die Lieferketten seien nach wie vor äußerst fragil. „Materialverfügbarkeit hat aktuell einen hohen Preis, und für die deutsche Möbelindustrie stellt diese Kostenentwicklung eine große Belastung dar“, sagt Kurth.

Nahezu alle Sparten verzeichneten von Januar bis März dieses Jahres zweistellige Umsatzzuwächse. Kräftig zulegen konnten die Produzenten von Küchenmöbeln (plus 16,8 Prozent), Polstermöbeln (plus 20,8 Prozent) sowie Büro- und Ladenmöbeln (plus 12,2 Prozent). Bei den sonstigen Möbeln, zu denen auch die Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel gezählt werden, gelang ein Umsatzanstieg von 19,3 Prozent. Lediglich die Matratzenindustrie verbuchte einen leichten Rückgang (minus 1,9 Prozent).

Für den Monat März 2022 ermittelte die amtliche Statistik für die deutsche Möbelindustrie einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro und damit ein Plus von 17,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Auch der Auftragseingang liege derzeit immer noch über dem Vorjahresniveau, habe sich aber im Jahresverlauf abgeschwächt, stellt Kurth fest. Die Rahmenbedingungen für das zweite Halbjahr bezeichnet er als herausfordernd. „Neben den Auswirkungen der Pandemie und des Ukraine-Kriegs auf Lieferketten, Material- und Energiepreise und Logistik sorgen Inflationsängste und das abgeschwächte Konsumklima für Unsicherheit.“
 

Anlagen:
Anlage 1: Monatsbericht nach Fachzweig Küche (Umsatz)
Anlage 2: Monatsbericht nach Fachzweig Polster (Umsatz)
Anlage 3: Monatsbericht nach Fachzweig sonstige Möbel (Umsatz)

 

Pressekontakte:
Christine Scharrenbroch
Flutgraben 2
53604 Bad Honnef
Fon +49 2224 9377-17
c.scharrenbroch@moebelindustrie.de

Dr. Frank B. Müller
Goebenstraße 4-10
32052 Herford
Fon +49 5221 1265-20
mueller@vhk-herford.de

 

Weitere Informationen auf www.moebelindustrie.de

Neueste Beiträge

Gestärkt ins neue Jahr: HDH begrüßt neue Mitglieder und bereitet sich auf neue Legislatur vor

Auf seiner Mitgliederversammlung in Berlin bereitete sich der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) inhaltlich auf die Bundestagswahlen im Februar vor. Außerdem konnte er zwei …

Deutsche Möbelausfuhren sinken im ersten Quartal 2024 um knapp 9 Prozent

BAD HONNEF/HERFORD. Das Exportgeschäft der deutschen Möbelindustrie hat sich im ersten Quartal dieses Jahres rückläufig entwickelt. Die Möbelausfuhren sanken laut der vorläufigen Außenhandelsstatistik des Statistischen …

Deutsche Möbelindustrie setzt im ersten Quartal rund 13 Prozent weniger um

BAD HONNEF/HERFORD. Der Umsatz der deutschen Möbelindustrie ist im ersten Quartal 2024 laut den Erhebungen des Statistischen Bundesamts um rund 13 Prozent auf 4,1 Milliarden …

Deutsche Möbelausfuhren gehen im vergangenen Jahr um 6 Prozent zurück

BAD HONNEF/HERFORD. Das Exportgeschäft der deutschen Möbelindustrie hat im vergangenen Jahr unter dem schwachen Konsumklima in vielen Absatzmärkten gelitten. Die Möbelausfuhren sanken laut den vorläufigen …

Umsatz der deutschen Möbelindustrie sinkt im Jahr 2023 um 4,3 Prozent

BAD HONNEF/HERFORD. Die deutsche Möbelindustrie hat im vergangenen Jahr laut amtlichen Zahlen rund 18 Milliarden Euro umgesetzt, 4,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Sowohl auf …

Alle Beiträge